Ich fange ständig mit
neuen Dingen an.
So bin ich einfach, ich
bin neugierig, einigermaßen experimentierfreudig, begeisterungsfähig und habe
ständig Angst, irgendwas zu verpassen. Die meisten Sachen halte ich so zwischen
zwei Wochen und plusminus vier Monaten durch, bis sie graduell immer weniger
Interesse bei mir wecken. Dann fange ich an, sie im alltäglichen Leben zu
vergessen, mich nur noch sporadisch und aus Pflichtbewusstsein damit zu
beschäftigen, und nach und nach schläft meine Aktivität einfach ein. Ich will
gar nicht wissen, wie viele inaktive Profile von mir auf irgendwelchen Internetseiten
vor sich hingammeln, wo ich mich mal irgendwann angemeldet habe und dann das
Interesse verloren habe.
Ab und zu bleibe ich auch
am Ball. Das ist eher die Seltenheit, aber es kommt vor.
Tagebuch schreiben ist
auch so ein Ding, Bloggen ein anderes. In meinem alten Zimmer im Haus meiner
Eltern stehen ungefähr hundert alte Notiz- und Tagebücher im Schrank, von denen
immer die ersten drei, vier Seiten beschrieben sind – der Rest entweder leer
oder mit anderem Quatsch vollgekritzelt. Meistens leer. Das erste Notizbuch, das
ich wirklich exzessiv und fortlaufend benutzt habe, ist tatsächlich mein
aktuelles weinrotes Moleskine-Notizbuch. Ich hab jetzt schon Angst vor dem
(nicht allzu fernen) Moment, in dem es voll ist.
Ich kann mich erinnern,
dass ich schon das eine oder andere Mal den Versuch gestartet habe, zu bloggen.
Im Zusammenhang mit Schreibprojekten, im Zusammenhang mit Veränderungen in
meinem Leben… Ich muss wahrscheinlich nicht mehr erwähnen, wie diese Versuche
meistens endeten.
Und jetzt?
In einem Monat werde
ich dreiundzwanzig, und seit einer Weile bin ich in ständigem Wechsel hin- und
hergerissen zwischen „mann, bin ich jung“ und „mann, bin ich alt“. Jung, weil
ich es im Grunde wirklich noch bin. Angenommen ich plane, hundert zu werden
(mal sehen, ne?), habe ich noch nicht mal ein Viertel meines Lebens hinter mir.
Sich alt zu fühlen,
wenn man eigentlich noch jung ist, ist da schon eine andere Sache. Das hängt
wahrscheinlich mit verschiedenen Dingen zusammen, unter anderem damit, dass ich
in letzter Zeit mehr und mehr ein gewisses Gefühl der Ziellosigkeit in meinem
Leben habe. Und entweder bin ich in meinem Umfeld damit ziemlich alleine, oder
die anderen können es einfach nur gut verstecken. (Ich tippe auf letzteres,
aber Rationalität hilft bei solchen Sachen sowieso nicht viel.)
In einem Monat werde
ich dreiundzwanzig, und momentan bin ich so ziel- und planlos, wo mein
derzeitiges Leben hinführt – und auch wohin ich möchte, dass es führt – wie
vorher noch nie. Man erinnere sich an die oben erwähnte Angst, etwas zu
verpassen.
Dieses Gefühl der
Planlosigkeit hat mich in meiner unschlagbaren Logik (von der ihr in Zukunft
wahrscheinlich die eine oder andere Stichprobe genießen werden dürft) zu drei Schlüssen
geführt.
Erstens: Ich möchte
anfangen, bewusster zu leben. Ich möchte mich selbst und meine Gedanken und
Meinungen und Gefühle zu verschiedenen Dingen besser kennen lernen, damit ich
hoffentlich nach und nach wenigstens ansatzweise zusammenpuzzeln kann, was so
meine Ziele und Wünsche sind.
Zweitens, in Konsequenz
aus erstens: Ich glaube, dass ein Tagebuch mir dabei helfen könnte.
Drittens, in Konsequenz
aus oben erwähnten Eigenschaften von mir: Da es meiner Motivation immer
zuträglicher ist, wenn Reflektion über meine Erlebnisse und Gedanken nicht nur
intrinsisch-isoliert in einem verschlossenen Tagebuch passiert, sondern offen
für die Reaktion von und den Austausch mit anderen Personen…
Na ja. Ihr könnt es
euch ja denken. Blog it is.
Und um etwas verspätet
dann doch mal zum Punkt zu kommen: Herzlich willkommen auf meinem niegelnagelneuen
persönlichen Blog.
Ich bin mir nicht
sicher, wer meine geistigen Produkte hier überhaupt lesen wird – zugegeben,
richtig spannend werden sie nicht sein. Ich freu mich aber trotzdem über jeden
potentiellen Leser. Macht es euch bequem. Lehnt euch zurück. Nehmt euch nen
virtuellen Keks.
Ich kann nicht
versprechen, wie regelmäßig ich hier updaten werde. Immer dann, wenn mir gerade
was einfällt, was je nach Uni- und Arbeitspensum mehrfach am Tag oder einmal im
Monat sein kann. Allerdings hat mir die liebe Jade einen Tipp mit
Blogging-Vorgaben gegeben, die ich eventuell in Zukunft mal ausprobieren werde.
Im Moment wurstel ich
mich noch durch die noch-nicht-ganz-Nane-kompatible Benutzeroberfläche von
Blogger, aber ich bin zuversichtlich, dass ich mich irgendwann ausreichend
damit auseinander gesetzt habe, damit das alles hier auch ein bisschen schön
ist. Mit Tags und Navigationsleiste und so. Vielleicht. Hoffentlich. Vielleicht
nicht. Technik und ich sind uns nicht immer grün… aber das wird schon.
So long, and thanks for
all the fish!